Die Menschheit hat im 22. Jahrhundert ein Antriebssystem entwickelt, mit denen lange Distanzen im All in bahnbrechend kurzer Zeit überbrückt werden konnten. Der erste Sprungantrieb war geboren.
Der Sprungantrieb öffnete der Menschheit das Tor zu ihrer Heimatgalaxie. Und so machten sich schnell die ersten Pioniere auf, um nach bewohnbaren Planeten zu suchen. Dabei wurden vielzählige Planeten und Sternsysteme kolonisiert.
Heute schreiben wir das Jahr 2420 und die Milchstraße ist nun voll von besiedelten Planeten.
Die Planeten verwalten sich grundsätzlich selbst, schon allein wegen der Distanz zueinander. Da aber vor allem junge Kolonien auf Hilfe von Außen angewiesen sind, wurde am 01.03.2210 die Interstellare Konföderation ins Leben gerufen. Die Konföderation hat seither durch Wahlen und demokratische Prozesse den Rat gebildet, der letztlich die gesamte Milchstraße verwaltet hat. Auf hochentwickelten und stark bevölkerten Stadtplaneten wie Terra und Numar als auch auf den entlegenden Agrarkolonien wie Riad und Arac sah man über jedem Behördeneingang das Zeichen der Konföderation.
Die meisten Menschen waren damit auch zufrieden. Oder es war ihnen aufgrund der entlegenen Position ihrer Heimatwelt egal. Doch liegt es in der Natur der Demokratie, kompliziert und auch störanfällig zu sein, sodass die Menschheit am Ende doch wieder den Krieg fand.
Im Jahr 2338 eskaliert ein Konflikt zwischen Olympus und seinen umgebenden Sektoren. Aus dem anfänglichen Wirtschaftskonflikt wurde zunächst eine art kalter Krieg, ehe olympische Streitkräfte damit begannen, Handelsblockaden zu durchbrechen und offen Krieg gegen die Konföderation zu führen.
Die Konföderation reagierte umgehend, war jedoch nicht vorbereitet auf die neuen, technisch hoch entwickelten Kampfschiffe, die Olympus in seinen Werften insgeheim entwickelt hatte.
Der Aufstand konnte trotz der zahlenmäßigen Übermacht nicht ohne massive Verluste der Konföderation beendet werden, sodass man sich nach langen Kämpfen im Jahr 2344 darauf einigte, dass Olympus die Kämpfe einstellt und einen Teil der eigenen Schiffe verschrottet, es dafür aber seine Unabhängigkeit behalten darf. Es herrscht seitdem ein wackliger Frieden zwischen der Konföderation und den Olympus Sektoren.
Die Nova League gründete sich aus den Planeten des Nova-Sektors. Der kleine Verband unter der Führerschaft des selbsternannten Protektors Victor Jarrus trat im Jahr 2395 aus der Konföderation aus, nachdem mehrere kulturelle und wirtschaftliche Differenzen mit der Konföderation nicht aus dem Weg geschafft werden konnten.
Der Unterschied zum Olympus Aufstand ist hier jedoch, dass Jarrus seither versucht, mehr und mehr Systeme von seiner Sache zu überzeugen, was ihm in Teilen auch schon gelungen ist. Jarrus verspricht ihnen eine gerechtere Behandlung, mehr Wohlstand und mehr Schutz vor den Kriminellen aus dem Einzugsgebiet des Frontera Kartells. Zahlreiche Planeten schlossen sich seiner Sache an.
Was folgte, war ein dynamischer Grenzkonflikt. Ein territoriales Säbelrasseln. Hier und da wurde auch schon ein Jäger wegen angeblicher Luftraumverstöße abgeschossen. Oder Schiffskonvois beschlagnahmt wegen angeblicher zollrechtlicher Verstöße. Doch der große Krieg, wie ihn die Menschen nach dem Olympus-Aufstand fürchteten, blieb bislang aus.
Und so versucht die Nova-League auch heute noch, Mitglieder für sich zu gewinnen, während die Konföderation alles daran setzt, keine Systeme mehr an Jarrus zu verlieren.
La Frontera. Das ist Spanisch für Grenze. Die Menschen in diesem sehr entlegenen Eck der Milchstraße, in dem spanisch eine der verbreiteten Sprachen ist, nennen so ihre “Ecke” der Milchstraße. Seltsam, von Ecke zu sprechen bei Distanzen von vielen Millionen Lichtjahren aber so sehen die Leute ihre Heimatwelten hier draußen nun mal. Ein entlegenes Randgebiet, zu weit weg und zu unwichtig, als dass sich die Konföderation um sie scheren würde. Die Leute hier fühlten sich lange allein gelassen und vergessen. Die Sektoren, die näher zur Erde waren, wurden immer bevorzugt behandelt. Zumindest denken das die Menschen hier. Das Leben wurde schwerer. Andere Planeten waren mittlerweile zu Megastädten angewachsen und hier war man stolz darauf, dass die neue Schwebebahn funktioniert. Alles stand irgendwie still. Bis die Gangsterbosse und Mafia-Familien kamen. Das organisierte Verbrechen hatte hier draußen eine ideale Brutstätte gefunden. Kriminelle Machenschaften, Korruption und Drogengeschäfte prägen seither die Sektoren. Doch die Menschen dulden es, denn die größten und mächtigsten der Gangsterbosse sorgen für einen gewissen Wohlstand. Mittlerweile gibt es große Städte und Industrien, Arbeitsplätze, Opern, Freizeitparks, Casinos und gewissermaßen hat sich sogar das Kulturprogramm verbessert. Und das alles, seit sich die vier größten Gangsterclans zum Frontera-Kartell zusammengeschlossen haben. Jeder Gangsterboss hat seinen Sektor. Niemand mischt sich in die Geschäfte des anderen ein. Aber wenn die Konföderation sich einmischt, halten alle zusammen. Ziemlich effizient.
Auf dem Papier gehören die Sektoren zwar noch der Konföderation, aber wenn man einen Einheimischen fragt, wird klar, dass das Frontera-Kartell hier draußen eigentlich das Sagen hat.